Donnerstag, 24. Juli 2014

Plötzlich dagegen



Es muss wohl am Sommerloch liegen. Wie sonst wäre die Forderung nach einem Entzug der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 – Russland wird Gastgeber sein – durch  Politiker beinahe jeder Couleur zu erklären? Warum genau sind diese Leute auf einmal der Ansicht, dass eine Fußball-Weltmeisterschaft eine demokratische Veranstaltung sein sollte, nachdem sie – weil es aufgrund des sportlichen Erfolgs der deutschen Mannschaft opportun war – die gerade vergangene Weltmeisterschaft ohne viel hörbare Kritik mitgetragen haben? 
Diese Forderung geht an allen guten Argumenten gegen eine WM in Russland vorbei und dient ausschließlich der Erzeugung von Aufmerksamkeit. Und eines gewissen Wohlfühlklimas: wir sind die Guten. Und Putin ist böse. Ein bisschen heile Welt, mehr nicht!


Anmerkung: dem Thema dieses Posts entsprechend habe ich den Titel des Blogs angepasst – nach dem Spiel ist vor dem Bla!





Montag, 7. Juli 2014

Elitäre Spiele

Jetzt ist auch statistisch belegt: die so genannte "WM für das Volk" findet nicht statt. Vielmehr bevölkert eine wohlhabende Minderheit die Stadien: 90% der Stadionbesucher beim Achtenfinale zwischen Brasilien und Chile gehörten der Ober- und der gehobenen Mittelschicht an, die nur einen Anteil von rund 10% an der Bevölkerung hat. Teure Tickets halten die traditionelle Stadiongängerschaft fern.
Ein Effekt der über die Weltmeisterschaft hinaus anhalten wird: auch die Preise der Tickets der Vereine, die in den FIFA-konformen Stadien spielen sind zuletzt drastisch gestiegen.




Freitag, 4. Juli 2014

Nebenjob

Wie Sepp Blatter nicht müde wird zu betonen, handelt es sich bei er FIFA um eine non-profit-organisation. Die machen also keinen Gewinn, sondern horten nur einen gigantischen Berg Geld, den sie Reserve nennen. Wenn man als Funktionär also mehr vom Kuchen abbekommen möchte, als ein paar hunderttausend Euro Aufwandsentschädigung und Spesen im Jahr, dann muss man kreativ werden. Zum Beispiel kann man sich ein paar Jungs von de Wettmafia warmhalten, Tickets veruntreuen und in ein ziemlich lukratives Geschäft einsteigen - wie es heißt, sind Karten für das Finale der Weltmeisterschaft für bis zu 11.500 Euro auf dem Schwarzmarkt verkauft worden. Ein phantastischer Businessplan. Das scheint sich zumindest ein FIFA-Funktionär gedacht haben.