Dienstag, 10. Juni 2014

Sepp Blatter gegen Rassismus

Während sich in den Straßen Sao Paulos das Chaos zum Eröffnungsspiel anbahnt, übt sich Sepp Blatter in klimatisierten Konferenzräumen im Krisenmanagement. Und seine Strategie verdient dabei keine anderes Attribut als: genial. Auf Meetings mit den Vertretern der afrikanischen und der asiatischen Fußballverbände erklärte er, dunkle Mächte versuchten die FIFA zu zerstören - man müsse in dieser schweren Stunde zusammenhalten. Unter seiner Führung versteht sich.
Der Höhepunkt seines Auftritts war aber seine Bewertung der Enthüllungen über Korruption in der FIFA bei der Vergabe der WM 2022. Dabei war ja herausgekommen, dass ein gewisser Mohamed bin Hammam systematisch Vertreter afrikanischer Fußballverbände bezahlt hat, damit die dann die afrikanischen Mitglieder des Exekutivkomitees von den Vorzügen von einer WM in der Wüste überzeugen. Und wie geht ein Sepp Blatter mit solchen Anschuldigungen um? Nun, bei der FIFA ist man über kein Thema derart besorgt, wie über Rassismus. Der globale Fußball (made by FIFA) ist ja bekanntlich die letzte Bastion gegen dieses Verbrechen. Und so ist die Motivation der englischen Presse derart diffamierende Dinge zu schreiben dann auch schnell ausgemacht: alles Rassisten, die es auf den afrikanischen Fußball  - bzw. seine Funktionäre - abgesehen haben. Ihm tue das persönlich weh lässt Sepp Blatter verlauten und lässt die anwesenden Delegierten noch schnell eine Resolution verabschieden, gegen die wiederholten, hasserfüllten, verleumderischen und herabwürdigenden Attacken einiger Medien - vor allem der Britischen - auf das Image der Afrikanischen Fußball Konföderation und den gesamten Afrikanischen Kontinent.
Im Abgang verspricht er noch schnell Bonusausschüttungen aus den Profiten der Weltmeisterschaft in Brasilien. Schließlich sind diese Leute seine treuesten Anhänger und die Basis für seine fünfte Wahl zum FIFA-Präsidenten im nächsten Jahr. Aber solche Ankündigungen als korrupt zu bezeichnen wäre falsch. So etwas tun nur Rassisten.









1 Kommentar:

  1. Nur der Surrealität halber muss ich das nochmal in einem Satz zusammenfassen: Sepp Blatter sieht sich durch britischen Rassismus in den Medien betroffen. ... O_o es gibt ja dinge die hätte man nicht für möglich gehalten... m(
    mg

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